Therapieform
Psychoanalytisch
begründete Verfahren
Tiefenpsychologisch fundierte
Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte
Psychotherapie basiert auf den Grundannahmen der psychoanalytischen
Neurosenlehre, die die Wirkung unbewusster Prozesse und insbesondere
unbewusster oder unverstandener Konflikte voraussetzt.
Im Gegensatz zur analytischen Psychotherapie liegt der
Schwerpunkt der therapeutischen Arbeit bei der tiefenpsychologisch
fundierten Psychotherapie auf der konfliktzentrierten Bearbeitung der
aktuellen belastenden Situation die zu den psychischen oder
psychosomatischen Problemen geführt hat.
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wird
typischerweise mit einer Therapiestunde in der Woche durchgeführt und
dauert insgesamt zwischen 50 und 100 Sitzungen.
Kurzzeittherapie
Die Kurztherapie (bis zu 24 Sitzungen) ist
eine Sonderform der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie. Die
Kurztherapie dient typischerweise zur Krisenintervention oder zur
Bearbeitung eines begrenzten psychischen Problems. Wenn es notwendig ist,
kann eine Kurzzeittherapie in eine Langzeittherapie umgewandelt werden.
Analytische Psychotherapie
Die analytische Psychotherapie
unterscheidet sich von der tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in
der Regel durch eine größere Dichte der Sitzungen (zwei bis drei
wöchentlich). Dadurch ist die Entwicklung eines sehr viel intensiveren
therapeutischen Prozesses möglich. Es geht in der analytischen
Psychotherapie um die Bearbeitung der in der persönlichen Lebensgeschichte
entwickelten inneren Konflikte und Fehlhaltungen. Das Ziel ist, ein
größeres Maß an innerer Freiheit zu entwickeln, um mit den Problemen, die
sich einem im Leben stellen, kreativer umgehen zu können. Entgegen einer
verbreiteten Vorstellung geht es in der analytischen Psychotherapie nicht
um eine systematisch-chronologisches „Aufarbeiten der Kindheit“. Die
persönliche Lebensgeschichte ist unverzichtbar für das Verständnis der
Probleme, die einem das Leben bereitet. Die therapeutische Arbeit geht -
vor dem Hintergrund der Lebensgeschichte -stets von der gegenwärtigen
Situation aus: Was ist mir Belastendes begegnet, was beschäftigt, bedrückt
mich gegenwärtig? Von den gegenwärtigen Erlebnissen, die möglichst genau
und detailliert erforscht werden, ergeben sich Verbindungen zu früheren
Erlebnissen, die mit den Möglichkeiten eines Kindes oder Jugendlichen nicht
ausreichend verarbeitet werden konnten. Dabei kommen belastende Emotionen
zu Tage, die erst im Schutz der therapeutischen Situation zugelassen werden
können. Es geht in der analytischen Psychotherapie nicht in erster Linie um
ein intellektuelles Einordnen der Belastungen, denen man ausgesetzt
war, sondern um ein Wahrnehmen und Zulassen der mit den Ereignissen verbundenen
Emotionen. Dies ist ebenso wesentlich für den therapeutischen Prozess wie
eine vertrauensvolle und tragfähige Beziehung mit dem Therapeuten.
Eine Analytische Psychotherapie dauert – entsprechend den
Psychotherapierichtlinien der Krankenkassen - in der Regel zwischen 160 und
240 Stunden, bei entsprechender Indikation ist ausnahmsweise auch eine
längere Therapiedauer möglich.
Bei zwei Therapiesitzungen in der Wochen
ist mit einer Dauer von zwei bis drei Jahren, also mit erheblichem
zeitlichen Aufwand zu rechnen.
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